LeNa - Lebendige Nachbarschaft

Ein gutes Gespräch öffnet Türen – das ist, was unser Besuchsdienst LeNa erreichen möchte. Der Dienst bringt Nachbar*innen verschiedener Generationen zusammen und verhindert so, dass vor allem ältere Menschen vereinsamen.

Eine ältere Dame und eine Ehrenamtliche lächeln sich an und sind im Wald unterwegs.
Ein gutes Gespräch öffnet Türen – das ist, was unser Besuchsdienst LeNa erreichen möchte.

Einsam im Alter?

Soziale Isolation und Einsamkeit nehmen im Alter häufig zu. Gründe dafür sind neben Schicksalsschlägen zunehmende Bewegungsunfähigkeit, Pflegebedürftigkeit und verschiedene Erkrankungen.

Trifft das zu, führt es meist dazu, dass Menschen seltener nach draußen gehen und allgemein unsicher werden. Sie ziehen sich immer weiter zurück und nehmen am gesellschaftlichen Leben kaum noch teil. Der Kiez vor der Haustür wird fremd, die Einsamkeit in de eigenen vier Wänden verstärkt sich, und die Gesundheit leidet darunter.

Besuchsdienst vermittelt Kontakt

Unser Besuchsdienst „Lebendige Nachbarschaft“, kurz LeNa, ist in Berlin-Wedding und Berlin-Spandau aktiv und will die Vereinsamung im Alter ein Stück weit verhindern. Er erleichtert älteren Menschen den Kontakt zur Außenwelt. Die Mitarbeiter*innen von LeNa vermitteln und koordinieren Besuchspartnerschaften zwischen älteren und jüngeren Nachbar*innen.

Nach einem ersten Kennenlernen treffen sich die Besuchstandems zum regelmäßigen Kontakt und Austausch. Die ehrenamtlichen Besucher*innen werden von den Koordinator*innen in Schulungen auf ihre Tätigkeit vorbereitet und kontinuierlich in Einzel- und Gruppengesprächen begleitet.

Die zwei hauptamtlichen Mitarbeiter*innen helfen bei Fragen rund um die Besuchspartnerschaften und auch bei Fragen zu Hilfsangeboten rund ums Älterwerden im Kiez. Sie sind Teil eines großen Netzwerkes und halten Kontakt zu anderen Anbietern von Unterstützungsangeboten.

42
Besuchstandems gibt es in Berlin.
23
Jahre ist die jüngste Ehrenamtliche alt.
101
Jahre ist die älteste besuchte Nachbarin alt.

Wie funktioniert LeNa?

Nachdem unsere hauptamtlichen Mitarbeiter*innen erfahren, dass jemand regelmäßig Gesellschaft wünscht, nehmen sie Kontakt auf. Oft ist es die Person selbst, es können aber auch nahestehende Menschen wie An- oder Zugehörige sein, sowie Beratungsstellen, Pflegedienste und andere Netzwerkpartner im Bezirk.

Die Einsamkeit eines Menschen fällt häufig in dessen Umfeld auf. In so einem Fall kann gemeinsam mit den LeNa-Mitarbeiter*innen überlegt werden, ob eine Besuchspartnerschaft den Kontakt zur Außenwelt wieder herstellen kann.

Ich wünsche mir Gesellschaft – was tun?

Wenn Sie sich einsam fühlen, sich Gesprächspartner*innen und Gesellschaft wünschen, dann können Sie sich bei uns melden. Die Koordinator*innen in Berlin-Spandau und Berlin-Wedding sind offen für Ihre Anfrage und stellen Ihnen unser Angebot vor.

Unsere Mitarbeiter*innen suchen eine*n ehrenamtliche*n Besucher*in, die*der zu Ihnen passt. Diese Person kommt regelmäßig und verbindlich, etwa einmal wöchentlich, und leistet Ihnen Gesellschaft.

Für Sie ist das Angebot kostenlos.

Was passiert beim ersten Besuch?

Zuerst trifft sich unsere hauptamtliche Mitarbeiterin des jeweiligen Stadtbezirks mit der zu besuchenden Person. Dabei geht es vor allem um das erste Kennenlernen. Es dient dazu, mehr über Sie zu erfahren: Welche Interessen und Hobbies sind vorhanden und welche Wünsche gibt es in Bezug auf den oder die künftige Besucher*in. Die Antworten darauf sind die Basis für das Finden der passenden Tandemperson.

Wie verbringt man die gemeinsame Zeit?

Jedes Besuchstandem bestimmt selbst, wie es die gemeinsame Zeit verbringen möchte.

Es geht allein darum, Zeit miteinander zu verbringen – und nicht um Betreuung und Pflege. Das Projekt soll Älteren die Teilhabe am Leben wieder ermöglichen, indem es Kontakt vermittelt. Menschen sollen Themen und Gedanken teilen, um so Interesse und Nähe erfahren zu können.

Die Tandems verbringen regelmäßig ein paar Stunden gemeinsam. In der Regel sind es ein bis drei Stunden pro Woche. Die ehrenamtlichen Besucher*innen kommen zum Beispiel:

  • zum Plaudern, Vorlesen und Spielen
  • zum Spazierengehen 
  • für gemeinsame Unternehmungen
  • zum gemeinsamen Einkaufen
  • zum Briefe schreiben oder 
  • um gemeinsam Neues zu lernen

LeNa während Corona – wie geht das?

Auch in der Coronazeit können Treffen zwischen zwei einzelnen Personen stattfinden – nach Möglichkeit an der frischen Luft. Geht das nicht und das Treffen findet in der Wohnung statt, halten die Tandems Abstands- und Hygieneregeln ein.

Können Besuche nicht stattfinden, lassen sich die Besuchertandems immer wieder etwas Neues einfallen, um im Kontakt zu bleiben: Neben regelmäßigen Gesprächen per Telefon oder Video finden zum Beispiel gemeinsame Spaziergänge statt. Ehrenamtliche besuchen die Älteren unterm Balkon oder erledigen kleine Einkäufe. In einem Fall hat ein Tandem auch Kniffel per App gespielt.

Ich möchte Zeit spenden – wohin wende ich mich?

LeNa freut sich über jede*n, die*der sich meldet, um älteren Nachbar*innen etwas Zeit zu schenken. Nach der Kontaktaufnahme treffen Sie sich mit einer unserer Mitarbeiter*innen zum Kennenlerngespräch. Im weiteren Verlauf wird ein*e passende*r Tandempartner*in gesucht.

Ist eine geeignete Person gefunden, findet ein erstes Treffen in Gegenwart unserer hauptamtlichen Mitarbeiterin statt. Sie stellt Sie einander vor und steht auch später als Ansprechpartnerin zur Seite.

Wie werde ich auf das Ehrenamt vorbereitet?

Die Koordinatorinnen von LeNa bereiten Ehrenamtliche in Schulungen auf ihre Tätigkeit vor und begleiten sie kontinuierlich in Einzel- und Gruppengesprächen weiter.

Immer dann, wenn Fragen oder Anliegen in Bezug auf die Besuchspartnerschaft auftauchen, sind unsere Mitarbeiterinnen für ehrenamtlich Besuchende wie auch für Besuchte und Ihre Zugehörigen ansprechbar.

Kann ich auch Geld statt Zeit spenden?

LeNa ist ein Projekt der Pflege & Wohnen im Johannesstift und wird über Spenden finanziert sowie vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) in Berlin gefördert.

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Ansprechpartnerin

Christina Ginkel

Christiane Ginkel

Ansprechpartnerin

Christina Lauruschkus

Christina Lauruschkus

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In der Reittherapie, Kunsttherapie oder beim Singen im Chor entwickeln Kinder und Jugendliche ihre Fähigkeiten und haben Spaß dabei.

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