„Brücken bauen mit Musik“ ergreifendes Begegnungskonzert der Kyjiw Nightingales und des Jugendchors im Johannesstift

Ein sehr emotionales und musikalisch hervorragendes Konzert fand am Sonntag, 25. Juni in der Stiftskirche des Evangelischen Johannesstifts statt:

„Brücken bauen mit Musik“ ergreifendes Begegnungskonzert der Kyjiw Nightingales und des Jugendchors im Johannesstift

Das ukrainische Vokalensemble „Kyjiw Soloveks“ (Kyjiw Nightingales) und der Jugendchor des Johannesstifts sangen sich gemeinsam in die Herzen der zahlreichen Zuhörer. Mit ihrer Musik gaben sie ein Zeichen des Friedens und Freundschaft. Niemand konnte sich dem Zauber der jungen glasklaren Stimmen entziehen. Schon allein der Anblick der 26 Jugendlichen war wunderbar, wie die beisammen standen – die Gäste aus der Ukraine in weißen bestickten Gewändern, die Berline Jugendlichen mit einheitlichen Hoodies, und alle trugen eine Halskette mit blau-gelbem Herz. Kaum zu glauben dass die jungen Sängerinnen und Sänger nur einen gemeinsamen Probentag hatten, so stimmgewaltig und sauber trugen sie die Lieder vor. Ihr Repertoire umfasste Musik aus verschiedenen Ländern, ukrainische Volksweisen und geistliche Melodien. Sehr zu Herzen gingen die Melodien aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu.“ Der Höhepunkt aber war das Lied „Mein Kyjiw“, das viele aus dem Publikum mitsingen konnten. Es erklangen Glöckchen, und Chor wie Publikum wiegten sich im Takt wie ein wogendes Weizenfeld. Ein starkes Symbol dafür, wie Musik Brücken bauen kann. Mit vielen Zugaben, stehenden Ovationen und großzügigen Spenden für ein Kinderkrankenhaus in Kyjiw endete dieser außergewöhnliche Musikgenuss. Alle waren berührt von der Sehnsucht nach Frieden und von der Kraft der Musik. 

Ein solches Begegnungskonzert in der heutigen Zeit hat natürlich eine bewegende Hintergrundgeschichte. Es kam zustande dank einem Kontakt zwischen Chorleiterin Nadzeya Bondarchuk, die zur Zeit mit ihren beiden Kindern in Berlin lebt, und Stiftskantorin Nadine Klusacsek sowie Michael Wenzel,Pfarrer in Friedenau. Dank der Unterstützung durch eine große Spende aus dem Nachlass der Opernsängerin Lilli Gimmy seitens des Evangelischen Johannesstifts war es möglich, das Vokalensemble nach Berlin zu holen. Sie kamen zwei Tage vor dem Konzert an – nicht nur aus Kyjiw, sondern auch aus Ländern wie Israel und Island, wohin sie vor dem schrecklichen Krieg geflohen waren. Für die jugendlichen Chormitglieder, ihre Leiterin und Dirigentin Mariia Moroz sowie für Pianist Vadym Kolosok war es ein großes Wiedersehen, denn ihr letzter Auftritt war im Januar 2022, kurz vor dem Überfall der Russen auf die Ukraine. 

Bis Ende Juni sind die Kyjiw Nigthingales noch in Berlin. Konzerte finden statt am Mittwoch, 28. Juni um 19 Uhr in der Kirche „zum guten Hirten“ in Berlin-Friedenau (Friedrich-Wilhelm-Platz) und am Freitag, 30. Juni um 14 Uhr in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Breitscheidtplatz sowie in der Kirchengemeinde Berlin-Dahlem (30.06.23). 

Barbara Seybold Kommunikation