Hier stellen wir Ihnen jeden Monat unsere persönlichen Buchempfehlungen vor.
ROMAN DES MONATS | JULIA KARNICK: “Man sieht sich”
Über eine Liebe, die mehr als dreißig Jahre Anlauf braucht: Sommer 1988. Friederika hat große Füße und nennt sich Frie. Robert, neu an der Schule und schüchtern, verliebt sich sofort, aber zeigt es nicht. Vielleicht flirtet sie nur zum Spaß mit ihm? Winter 2002. Frie ist Mutter einer kleinen Tochter, Robert ist Musiker. Nach Jahren der Funkstille und einer zufälligen Begegnung bestätigt sich: Wann immer die beiden aufeinandertreffen, wird es kompliziert. Sommer 2022. Frie, inzwischen fünfzig und seit dem Ende ihrer letzten Beziehung wieder Single, fährt zum Abitreffen. Mit dabei: all die Erinnerungen an Robert, den sie seit einer halben Ewigkeit nicht gesehen hat. Was wird diesmal zwischen ihnen passieren? Ein mitreißend erzählter Roman übers Jungsein und Erwachsenwerden in den Neunzigern, über gelebte Träume und verpasste Gelegenheiten - und über eine neue Chance im Hier und Jetzt. Nach ihrem erfolgreichen Debüt 'Am liebsten sitzen alle in der Küche' - der neue Roman von Julia Karnick. Eine mit Feingefühl und Humor erzählte Geschichte über eine große Liebe und falsche Momente.
KRIMI | IVAR LEON MENGER: „Finster“
Mai 1986. Ein 13-jähriger Junge verschwindet spurlos vom Jahrmarkt im Dorf Katzenbrunn. Leider war er nicht der Erste, der als vermisst gemeldet werden musste. Den alleinstehenden Kriminalkommissar a.D. Hans J. Stahl lassen diese ungelösten Fälle nicht in Ruhe und so begibt er sich an den Ort der Geschehnisse – ohne zu ahnen, das seine privaten Verhältnisse auch eine komplette Veränderung erfahren werden. Bald muss er sich mit lauter Fragen auseinander setzen, die nicht zusammen zu passen scheinen. Im Dorf ist eine psychiatrische Klinik angesiedelt. Aber müssen es immer die „Verrückten“ sein, denen man die mysteriösen Verbrechen zuordnet? Viele männliche Einwohner von Katzenbrunn sind Hobbyfotografen – aber warum benehmen sie sich diesbezüglich so geheimnisvoll? Warum sind es ausschließlich Jungs, die auf Nimmerwiedersehen verschwinden? Und was hat die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl damit zu tun? Auf der Suche nach dem Schuldigen werden die einzelnen Bewohner des Dorfes in kurzen Kapiteln beleuchtet, die zu einer sehr spannenden Geschichte verwoben werden. Nach dem grandiosen Debüt „Als das Böse kam“ zielt Ivar Leon Menger mit dem Psychothriller „Finster“ erneut gekonnt auf das hoffentlich starke Nervenkostüm der Leser. – Annett Dohrmann
SACHBUCH | NEMONTE NENQUIMO: „Tochter des Regenwaldes“
Nemonte Nenquimo wird in den Stamm der Waorani im Regenwald Ecuadors hineingeboren. Von den Stammesältesten lernt sie von klein auf alles über das Leben im Wald, die heilende Kraft der Pflanzen, spirituelle Mächte und jahrhundertealte Erzählungen. Mit vierzehn Jahren verlässt sie den Regenwald das erste Mal, um in der Stadt zur Schule zu gehen - doch sie lebt im ständigen inneren Zwiespalt zwischen der Kultur ihres Stammes und der christlichen, die ihr in der Schule vermittelt wird. Immer häufiger erscheinen ihr ihre Vorfahren in ihren Träumen und flehen sie an, sich auf ihre eigenen Wurzeln zu besinnen - und irgendwann folgt Nemonte diesem Ruf. Sie kehrt zurück in die Gemein- schaft ihres Stammes und kämpft fortan für ihr Volk und gegen den Ausverkauf der Natur. Wegen ihres Einsatzes wird Nemonte Nenquimo schließlich von den indigenen Völkern vom Stamm der Waorani zur Präsidentin gewählt, und 2019 gelingt ihr ein spektakulärer Sieg gegen die Ölkonzerne und die ecuadorianische Regierung, der über 200.000 Hektar Regenwald vor der Zerstörung schützt. Nun erzählt sie ihre Geschichte.
REL. SACHBUCH | MARGOT KÄSSMANN: „Farben der Hoffnung“
Jeden Tag sind die Nachrichten voller Schreckensmeldungen, viele Konflikte spitzen sich zu. Und es ist schwer, angesichts all dessen Hoffnung zu bewahren. Hoffnung auf Gerechtigkeit, auf Versöhnung, auf Frieden, auf Liebe, Glück, Trost – auf eine gute Zukunft. Dass wir dem Hass Einhalt gebieten, die Demokratie verteidigen, Gerechtigkeit schaffen, den Klimawandel doch irgendwie aufhalten können. Wir brauchen einen guten Umgang mit der Angst. Margot Käßmann nähert sich in ihrem neuen Buch der Hoffnung und der Angst aus biblischer und theologischer Sicht, aber auch ganz persönlich. Sie musste selbst mit schwerer Erkrankung umgehen und kennt das Gefühl der Bedrängnis, das – anders als die Furcht – gar nicht immer ganz konkret durch einen Anlass ausgelöst sein muss. Margot Käßmann bleibt nicht bei den Ängsten stehen, sie weiß um die Kraft des Glaubens, die Kraft der Liebe und des Hoffens. Das heißt nicht, dass es für Christinnen und Christen ein Leben ohne Angst gibt. Aber sie wissen, wo sie Halt finden können. Sie finden in der reichen Tradition von Bibel und Liturgie Gebete, Trostworte, Rituale und Ermutigung. Gemeinsam dürfen wir hoffen. Und wir sind aufgefordert, für unsere Überzeugungen einzustehen!
KINDERBUCH | ANJA WAGNER: „Magic Agents. In Dublin sind die Feen los!“
Elia Evander kann ihren zwölften Geburtstag kaum abwarten, um endlich als magische Agentin die erste Mission ihres Lebens zu erhalten und so in die Fußstapfen ihrer Eltern zu treten. Der große Tag beginnt denkbar langweilig mit allerlei Einführungen und Regeln, aber dann geht es doch ganz schnell: In Irlands Hauptstadt Dublin wurde ein magisches Artefakt gestohlen, von dem keiner weiß, wie es aussieht. Wäre das nicht schlimm genug, fängt die Grenze zwischen der magischen Welt und der der Menschen an zu verschwimmen, so dass immer mehr Fabelwesen auftauchen und nicht nur für Menschen eine Gefahr darstellen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt und am Ende muss Elia sich nicht nur fragen, wie die Wesen wieder in ihre Welt gelangen können, sondern auch, wer Freund und Feind ist, und ob es manchmal nicht doch in Ordnung ist, ein paar Regeln zu brechen. Begleite Elia gemeinsam mit ihrer sprechenden Uhr Glenda und Selmor dem Muffel in die magische Welt Irlands! Darüber hinaus lernt man noch einiges über Mythologie, und die Reihe wird fortgesetzt: In den folgenden Bänden bekommt es Elia mit den Fabelwesen in Prag und Stockholm zu tun. Spannende Geschichten, in denen der Humor nicht zu kurz kommt, für alle ab 10 Jahren. – Deborah Hopp
SACHBILDERBUCH | WAS IST WAS – „DEMOKRATIE. Deine Stimme zählt“ – und weitere neue Bände
WAS IST WAS gehört fraglos zu den Kinderbuch-Klassikern, die schon Generationen neugieriger Kinder mit fundierten Allgemein- und spannendem Detailwissen versorgt haben. Der Tessloff Verlag hat dabei immer viel Wert auf ausgewiesene Experten gelegt, die trotzdem verständlich und anregend schreiben können. Nun wurde die Reihe neu konzipiert: Ab sofort sind die Bände noch aufwändiger illustriert und inhaltlich optimiert. Der Text wird dabei geschickt mit dem Bildmaterial verbunden und wirkt so einladender. Faktenboxen runden die Informationen ab und wirken als „Merkzettel.“ Die neuen Bände wurden komplett neu geschrieben und dabei thematisch spezialisiert, so gibt es einen Band über das Korallenriff und einen über Eulen. Bei der Neukonzeption hat das Verlagsteam mit Kindern zusammengearbeitet und ist auf ihre Kritik eingegangen. Dabei macht die Reihe auch vor komplexen Themen nicht halt: Der aktuelle Band zum Thema Demokratie lag der Redaktion besonders am Herzen, so dass sie eine kostenlose Broschüre dazu produzieren ließ. Gemeinsam ist allen Bänden, dass sie nach wie vor Neugier wecken und Spaß machen. – Angela Görlach
2
Buchhandlung Johannesstift
Öffnungszeiten:
Mo. bis Fr.: 09:30–18:00 Uhr
Sa.: 09:30–14:00 Uhr
(Im Advent Sa. bis 16:00 Uhr)